Peinliche Enthüllung

Die Schweiz bleibt voerst in Europa

Von unserem Korrespondenten P.M.
Heute sind durch eine Indiskretion aus internationalen Managementkreisen Geheimpläne der Schweizerischen Regierung bekannt geworden, die den Zweck hatten, die Schweiz nicht nur politisch sondern auch geographisch von Europa zu trennen.
Um sich dem wachsenden ökonomischen und politischen Druck der EU besser widersetzen zu können, war vorgesehen, dass die Schweiz als Insel im Mittelmeer etabliert werden sollte.
Durch einen Kanal im Niemandsland entlang der Grenze zwischen Italien und Frankreich, der mit Hilfe von hydraulischen Hebeanlagen erweitert werden sollte, hätte die Schweiz aus Europa ausbrechen können. (Eine "adriatische Version" dieses Planes wurde bereits am Anfang des Planungsprozesses wegen der unsicheren Situation auf dem Balkan verworfen.)
"Rein geologisch betrachtet gehört die Schweiz so wie so nicht zur europäischen, sondern eher zur afrikanischen Kontinentalplatte" erklärte ein Regierungssprecher nachdem das Geheimnis gelüftet war. "Wir Schweizer haben uns in Europa nie so richtig wohl gefühlt."
Der Streit der Industriellen wurde wie üblich durch die Vergabe der Aufträge ausgelöst. Bereits festgelegt und unumstritten war, dass ein deutsches Firmenkonsortium den Riesenbagger liefern sollte. Schweden sollte die Hebeanlagen vor Ort bauen und die einheimischen Firmen Swatch und Tissot sollten die Zeitmessung und -ansage unter sich teilen. Als die schweizerische Regierung jedoch die gesamte Rechneranlage der Baustelle samt Software von einer mongolischen Firma bestellen wollte, protestierten IBM und Microsoft und liessen die Bombe platzen.
Die gestrige Bekanntgabe ist für die Schweizerische Regierung um so peinlicher, weil es inzwischen feststeht, dass das gesamte Vorhaben technisch ohnehin undurchführbar war. "Wir haben uns beim Erdaushub um einen Faktor von Tausend verschätzt" gab der Geschäftsführer der Baufirma heute zu. "Das Komma in unserem MS Excel Programm verrutscht ständig, seit wir auf Windows CH umgestiegen sind. Allein der Kanalbau hätte demnach ca. 30.000 Jahre gedauert, von den Kosten ganz zu schweigen."
Microsoft liess daraufhin in einer Pressekonferenz verlauten, dass das ohnehin wenig taugliche Betriebssystem Windows 98, das als Basis für die Entwicklung von Windows CH diente, von "stümperhaften Programierern" wohl in Nepal umgestrickt wurde.
Das weltweite Gelächter in Computerfachkreisen verurschchte in der ganzen nördlichen Hämisphere ein leichtes Erdbeben von Stärke 2,3 auf der Richterskala.
In Paris und Rom erklärten beide Regierungssprecher, dass Frankreich und Italien über das Vorhaben nicht informiert waren. "Man kann uns doch nicht so einfach aus dem Weg schieben" war der allgemeine französisch-italienische Tenor, "das hätte eindeutig zum Krieg geführt."
Ich finde es wirklich schade. Die Schweiz hat die grosse Chance verpasst, endlich richtig unabhängig zu werden. Oder wenigstens nach langer, langer Zeit mal wieder einen netten Krieg zu erleben.
P.M.
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