Tagebuch archiv 1

Pauls Tagebuch

Rechtlicher Hinweis: Der Betreiber dieser Seite und Verfasser der Tagebucheinträge möchte sich ausdrücklich von einigen der hier geäußerten Meinungen distanzieren, von anderen hingegen nicht.

Das geht auf die Firma

15.10.03

“Was sind das für Flecken? Ist das Öl?” fragte mich Vera gestern, in dem sie auf die Stelle zeigte, wo ich üblicherweise mein Auto parke.

“Jain. Dieselöl” antwortete ich. “Mein Auto verliert seit einiger Zeit Kraftstoff. Siehst Du das? Der ist hinten total verdreckt. Und stinken tut er auch, und wie! Ich muss in die Werkstatt, habe schon für morgen einen Termin vereinbart.”

“Ist das nicht gefährlich, so zu fahren?”

“Ach was. Dieselöl hat eine ziemlich hohe Entflammungstemperatur” sagte ich in beruhigendem Ton. (Im Geiste sah ich mich mit riesigem Feuerschweif hinten dran durch die Gegend fahren. Und der Feuerlöscher befindet sich im brennenden Kofferraum…)

“Der verliert aber ganz schön viel” sagte mir der Mechaniker, nachdem er sich den Wagen auf der Hebebühne von unten angeschaut hatte. “Literweise, würde ich sagen. Alles nass unten.”

“Das macht ja nichts. Das ist ein Dienstwagen. Es geht doch auf die Firma.”

“Na, seien Sie aber froh, dass er kein Feuer gefangen hat, das ging haarscharf am Krümmer vorbei. Und stinken tut er auch. Haben Sie das nur am Verbrauch gemerkt oder wie?”

“Quatsch” sagte ich sauer. “Wer guckt schon bei einem Dienstwagen nach dem Verbrauch? Das geht doch auf die Firma. Und lassen sie ihn auch waschen, ja?”

“Das geht aber nicht mehr auf Garantie. Müssen Sie extra bezahlen.”

“Das habe ich gern! Ich soll noch bezahlen, weil er sich in die Hosen gemacht hat? Dann schreiben Sie in Gottes Namen eine extra Rechnung. Das geht auf die Firma.”

 

 

Objektiv betrachtet

14.10.03

Es ist wieder an der Zeit, dass ich mich über irgendwelche Lappalien aufrege, die ich ohnehin nicht beeinflussen kann. Gelegentlich brauche ich das einfach. Diesmal habe ich jedoch weder das Wetter noch die Sommerzeit noch irgendwelche Perlen von Hilde* im Visier.

Was mich im Moment beim abendlichen Autofahren besonders ärgert, das sind diese superhellen Scheinwerfer mit bläulichem Licht. Weil sie schlicht und einfach blenden.

Als sie vor einiger Zeit eingeführt wurden, gab es eine abstruse Begründung eines ADAC Experten, die sinngemäss lautete:

“Objektiv betrachtet blenden die neuen Scheinwerfer nicht mehr als normale Halogenscheinwerfer. Das subjektive Gefühl, geblendet zu werden, entsteht einzig und allein durch die höhere Lichtintensität, die in einem bestimmten Winkel abgestrahlt wird.”

Bei dieser Aussage kamen mir damals objektive Zweifel über die subjektive Intelligenz dieses Experten. (Und auch darüber, ob die Menschheit überhaupt noch zu retten sei.)

Das erinnert mich jetzt, wenn ich das schreibe, an eine andere Geschichte. Vor einigen Jahren begab ich mich in medizinische Behandlung. Beim ersten Termin bekam ich eine Spritze, jede Menge Ratschläge und eine kleine Broschüre “Merkblatt für ambulante Patienten” verpasst. Darin wurde mir u.a. versichert, dass die Behandlung völlig schmerzfrei und absolut ungefährlich sei. Beim nächsten Termin fragte mich der Arzt, wie es mir so in der Zwischenzeit ergangen wäre.

“Danke, es geht jetzt besser. Nach der Spritze habe ich aber ziemliche Schmerzen bekommen” sagte ich wahrheitsgemäss.

Der Arzt blickte mich verständnislos an.

“Sind Sie sicher? Objektiv betrachtet kann ich das gar nicht nachvollziehen. Haben Sie das Merkblatt nicht gelesen? Diese Behandlungsmethode ist völlig schmerzfrei.”

Ich habe vergeblich nach einer Spur von Humor in seinen Augen gesucht. Da war nichts zu holen.

“Na gut, wenn ich das richtig bedenke… also objektiv betrachtet waren meine Schmerzen ja ziemlich subjektiv” gestand ich.

Es gelang mir erstaunlicherweise nicht, ihn damit zu beleidigen. Wir haben die Behandlung dann fortgesetzt.

 

Ausgelagert 

 

Traurige Wirklichkeit

11.10.03

War wieder mal im gelobten Land. Zwar nicht in Kalifornien, so dass ich die Begeisterung ob der Tatsache, dass Arnie es wirklich geschafft hat, nicht erleben konnte. Es war -wie bei mir fast immer- Indianapolis. Ich konnte hier aber was anderes erleben. Die Anzahl der Stars&Stripes pro Quadratmeter scheint erneut angestiegen zu sein. Mittlerweile sind nicht nur die Häuser von Offizieren und Regierungsbeamten damit geschmückt, sondern auch Besprechungsräume in Konferenzzentren.

Daheim wartete eine weitere Enttäuschung auf mich. Ich stellte fest, dass man im Mondschein nicht lesen kann. Auch bei Vollmond nicht.

 

 

Arnie for President

26.9.03

Die Entscheidung zu seiner Kandidatur hat Arnie Schwarzenegger als seine härteste Prüfung seit einer Brustenthaarung mit Wachs bezeichnet, die er im Jahr 1978 erdulden musste. (Muss wohl wirklich schlimm gewesein sein, bei dem Fell.)

Wie auch immer, ein sehr passender Vergleich. Hier ist noch einer.

Der Östrereicher Charlie Temmel, der das Santa Monica Lokal “Schatzi” von Arnold Schwarzenegger gepachtet hat, schwärmte nach einem Besuch des Terminators: “Je mehr er im Stress ist, desto besser ist der Mann. Er ist fast wie eine Maschine.”

Wie wahr, wie wahr. Der Alpenheini gehört in der Tat zu der Kategorie von Menschen, die wenig Grund haben, sich von dieser Aussage beleidigt zu fühlen.

Zum Glück muss man als Amerikaner geboren worden sein, um als Präsident der USA gewählt werden zu können, sonst würde er das womöglich auch noch schaffen. Wobei, wenn ich das richtig bedenke, viel schlimmer als jetzt kann es die Amerikaner ja nicht treffen.

 

 

“Kopftuch-Urteil”

25.9.03

Dazu möchte ich einige Anmerkungen machen. Ich halte die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes für ausweichend, um nicht zu sagen feige. Es wäre m.E. möglich gewesen, die Verfassungsmässigkeit der gegensätzlichen Positionen “Kopftuch im Unterricht tragen”/”Kopftuch Tragen im Unterricht verbieten” abschliessend zu beurteilen und zu einer klaren Entscheidung zu kommen. Die Existenz eines entsprechenden Gesetzes ist untergeordnet. Dies nicht zuletzt weil sie noch lange keine Garantie für seine Verfassungskonformität darstellt.

Vor allem halte ich aber die Auffassung, dass diese Angelegenheit in die Kompetenz der Bundesländer fällt, für äusserst bedenklich. Diese Problematik ist aus meiner Sicht nicht nur extrem sensibel, sondern auch eindeutig von nationaler Tragweite. Ich halte die Gesetzgebungsorgane in den einzelnen Bundesländern nicht für qualifiziert genug, um alle Implikationen angemessen beurteilen zu können.

 

PS

Vielleicht wäre es auch nicht verkehrt, wenn man ein Auge darauf werfen würde, was für Kopfschmuck UNSERE SCHÜLLER im Unterricht tragen. Sonst kommt es womöglich noch zu den ersten Fällen von Gehirnpiercing. Und DAS kann sich keine Gesellschaft leisten. Ich meine, bei der Kostenexplosion im Gesundheitswesen…

 

 

Ausgemerzt?

23.9.03

April, April…

 

Verwirrung um Merz: Rückzug vom Rückzug

Friedrich Merz will nun doch wieder für das Amt des stellvertretenden Unions-Fraktionschefs kandidieren. CDU-Chefin Angela Merkel sagte nach einer Krisensitzung des Geschäftsführenden Fraktionsvorstandes, Merz habe sich bereit erklärt, sich heute dem Votum der Unions-Abgeordneten zu stellen. Er werde außerdem der Gesundheitsreform zustimmen.

Nach einem heftigen Streit im CDU-Präsidium hatte Merz zuvor mit einem Rückzug als stellvertretender Fraktionschef gedroht. Teilnehmer des Fraktionsvorstandes bestätigten nach einer Sitzung in Berlin entsprechende Äußerungen von Merz. “Ich trete nicht mehr an”, soll Merz danach gesagt haben.

Quelle: ard.online

 

 

Konserve

18.9.03

Heute stolperte ich in meiner elektronischen Schublade zufällig über einen alten Text von mir. Wollen Sie auch einen Blick darauf werfen? Hier ist er.

 

Ich las vor einiger Zeit die Schlagzeile: “Riesige Wasservorräte auf dem Mars entdeckt!”

Mein Sprachgefühl sagte mir, dass das Wort Vorrat in dem Zusammenhang nicht sehr glücklich gewählt ist, auch wenn so was heutzutage durchaus als korrekt gilt. Unter Vorrat verstehe ich eher etwas, wozu der Mensch selbst in irgendeiner Form ein wenig beigetragen hat. Und das kann hier schwerlich der Fall sein, oder?

Wie dem auch sei, heutzutage gilt fast alles als korrekt, da muss man lange suchen, um so etwas wie einen Fehler zu finden. Warum soll man überhaupt einem aufgeklärten Vertreter der menschlichen Rasse den Spass am Quasseln mit irgendwelchen Sprachregeln verderben?.

Was mich jedoch an der Bezeichnung “Wasservorräte auf dem Mars” am meisten nachdenklich gestimmt hat, war weniger das Deutsch als die Tatsache, dass man dieses Wasser als irgendwie für die Menschheit nutzbar hinstellt.

Ist damit der Weg zur Kolonisierung des Mars etwa sofort frei? Oder ist das bloss eine Frage der Zeit?

Machen wir uns nichts vor. Unser Platz ist hier auf der Erde. Und wenn wir es hier, unter fast idealen Bedingungen, vermasseln, dann werden wir es auf dem Mars erst recht nicht schaffen. Der Weltraum ist -gemessen an unsere Ansprüche- lebensfeindlich. Ich bestreite nicht, dass man eine Kolonisierung von irgendwelchen Teilen des Weltraumes mit viel Aufwand möglich machen kann. Was ich bezweifle, ist, dass dies für die Menschheit überhaupt einen Ausweg oder nur annäherungsweise die Lösung von irgendwelchen Problemen bedeutet.

Wir müssen hier, auf der Erde bestehen. Was wir bisher im Weltall entdeckt haben, das hat einmalmehr die Einzigartigkeit unseres Planeten unterstrichen.

Die Zeiten der Entdeckung und Kolonisierung neuer Kontinente sind endgültig vorbei. Jetzt gilt es, unseren Lebensraum zu bewahren.

 

Die Wasservorkommen auf dem Mars können höchstens in wissenschaftlicher Hinsicht interessant sein. So betrachtet müssten wir aber auch mal die riesigen Staubvorkommen auf dem Mond erwähnen.

 

Zum gleichen Thema siehe auch dies und jenes. Und, wenn Sie mögen, auch das.

 

 

Die Rache des kleinen Mannes?

16.9.03

Ausgelagert

 

 

Moralische Überlegenheit

15.9.03

Simon Peres kritisierte vor einiger Zeit die israelischen Militäraktionen in den besetzten Gebieten. Er befürchtete, wenn sie fortgesetzt würden, könnte Israel seine “moralische Überlegenheit” gegenüber den Palästinenser verlieren.

(Bei solchen Begriffen bin ich äußerst skeptisch. Das Gerede von moralischer Überlegenheit ist in meinen Augen der beste Beweis dafür, daß man so etwas nicht besitzt. Wie dem auch sei: Die Israelis haben diesen Anspruch spätestens dann verloren, als sie den ersten mutmaßlichen Hamas-Führer ermordet oder das erste Haus eines Attentäters gesprengt haben.)

Jedenfalls, die Zeiten haben sich gewandelt. Die israelische Regierung überlegt nunmehr in aller Öffentlichkeit nicht nur die Ausweisung, sondern gar die physische Auslöschung Arafats.

Wie heißt es in israelischen Regierungskreisen doch so schön? In dieser Angelegenheit ginge es gar nicht um moralische, sondern um praktische Überlegungen.

Zum Zionismus kommt noch Zynismus dazu.

 

Der stellvertretende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert nannte die Tötung Arafats eine Möglichkeit, um ihn als Hindernis für den Frieden zu beseitigen. “Wir versuchen, alle Anführer des Terrors zu eliminieren, und Arafat ist einer dieser Anführer des Terrors”, sagte Olmert in Radio Israel. Als Alternative gebe es die völlige Isolierung Arafats. Man könne ihn gefangen halten wie einen “Häftling im Turm”, sagte Olmert. Seine Telefonate würden elektronisch gestört, zwei Mal am Tag bekäme er etwas zu Essen, aber es gäbe für ihn keine Kontakte nach draußen mehr.

Quelle ARD-online

 

Die israelische Zeitung “Maariv” berichtete am Sonntag, der Chef des Inlands-Geheimdienstes Schin Bet, Avi Dichter, habe in einer internen Gesprächsrunde geäußert, eine Tötung Arafats sei besser als die Ausweisung. Die Tötung würde zwar einigen Protest bei den Palästinensern auslösen, aber dieser werde höchstens ein paar Wochen lang anhalten, während eine Zwangsexilierung Arafats diesem eine politische Bühne und Sympathien weltweit verschaffe.

Quelle: CNN-online

 

 

Ländliche Frühlingsidylle, im Osten

10.9.03

Geduckt an einem kahlen Bergrücken suchen graue Holzhäuser vergeblich nach Schutz. Die Erinnerung an den Winter steigt aus den Tälern wie eisiger Nebel. Es duftet nach Rauch und nach frischer Erde. Alte Menschen mit vor Furcht versteinerten Gesichtern bestellen die Felder.

 

 

Blind

5.9.03

Heute stöbere ich nach langer Zeit wieder auf der Textgalerieseite in der Rubrik Aktuelles. Und was sehe ich da? Kein neuer Beitrag von H.T. aus M.? Gibt’s so was? Kein Haiku? Keine Geschichte zum 8. März? Nun ja, wir haben eigentlich September, und weit und breit kein Feiertag… aber irgendetwas könnte sie doch finden!

Ich muss allerdings gestehen, die Überraschung war alles andere als unangenehm, denn ihre Beiträge liegen mir immer etwas quer im Magen. Wie schafft sie es nur, trotz Einsatz unzähliger Klischees, so realitätsfremd zu schreiben? Wie war das doch in “Blind Date after Chat“? Blondspray? Kreuzsymbole? Grazile Japanerinnen? Zufällige Handberührung? Sie muss in der Tat blind gewesen sein, diese… dieses Weibsbild.

 

 

Letzte Worte

3.9.03

Christian schreibt im Textgalerieforum: “Ich suche eine Website mit den Lebensmottos großer Schriftsteller, gerne auch letzte Worte. Kennt da wer was? []”

 

Was mir dabei sofort einfiel (s.u.), habe ich dem guten Christian lieber nicht mitgeteilt. Ich habe nämlich befürchtet, es könnte ihm spanisch vorkommen. (Das wäre wohl auch dann der Fall gewesen, wenn ich die deutsche Textversion gefunden hätte.)

“-Vengo a venderle sus últimas palabras -dijo el hombre-. Son muy importantes porque a usted nunca le van a salir bien en el momento, y en cambio le conviene decirlas en el duro trance para configurar facilmente un destino histórico retrospectivo.” (Julio Cortázar, Cuento sin moraleja, Historias de cronopios y de famas, 1962, siehe http://www.juliocortazar.com.ar/)

 

 

Definition

2.9.03

Tagebuch: Flaschenpost.

 

 

Klarstellung (Berichtigung der Berichtigung)

30.8.03

Ich habe meinen Eintrag “Berichtigung” vom 25.8. auch ins Forum der Textgalerie eingestellt. Herr Arnold Stiefel fragte daraufhin:

 

Auf welchen Text in der textgalerie bezieht sich diese Berichtigung?

 

Hier ist meine Antwort.

Das ist eine sehr interessante Frage. Sie erinnert mich irgendwie an eine Diskussion aus dem alten Textgalerieforum: Damals fragte eine Frau Wiehiesssiedochgleich, warum ein Forumsbeitrag -es war ein Scherzgedicht, nicht von mir- im Forum stünde und nicht in der Rubrik “Aktuelles / Neue Beiträge” gelandet wäre. Denn das Forum wäre lediglich dazu da, um Beiträge zu kommentieren oder sonstige Ernsthaftigkeiten untereinender auszutauschen.

Beseelt von einem ähnlichen Ordnungssinn fragt Herr Arnold Stiefel (Doch nicht etwa DER Arnold Stiefel?), auf welchen Text aus der Textgalerie sich meine “Berichtigung” bezieht.

Die Logik ist klar: Wenn Berichtigung, dann Textbezug. Wenn Text, dann Textgalerie.

Lieber Herr Arnold Stiefel, ich muss voller Scham gestehen, dass mein Beitrag Ihren strengen Kriterien nicht genügt. Ich habe zwar einen Textbezug angegeben, den Sie jedoch zurecht nicht in Betracht gezogen haben, da er sich beim näheren Hinsehen als Textgaleriefremd (Nichttextgaleriereferentiell) erweist.

Andererseits bin ich über diese Tatsache auch stolz. Meine Berichtigung hat für die Textgalerie und ihre Autoren keine strikt begrenzte, sondern eine allgemeine Gültigkeit.

Überlegen wir mal zusammen. Sollte jemand auf der Suche nach mehr Authentizität Begriffe wie “Nichtanthropoauditoriell” o.ä. in seinen Texten verwenden wollen, dann ist die korrekte Bedeutung doch eminent wichtig, finden Sie nicht auch?

Dennoch hielt ich es für angebracht, diese Klarstellung niederzuschreiben, um jegliche Konfusion auszuschliessen.

 

Die Richtigkeit meiner o.g. Aussagen besteht natürlich auch, wenn es bei der Frage Ihrerseits lediglich um eine Kontaktaufnahme ging, um mich als Autor zu gewinnen. In diesem Fall muss ich Sie jedoch darauf hinweisen, dass ich mich nach wie vor strikt weigere, Filmszenarien oder Songtexte zu schreiben. Auch dann nicht, wenn Sie mit Clint Eastwood, John Cusak oder Rod Stewart winken. Bemühen Sie sich bitte nicht weiter.

 

 

Die Welt ist kein Dorf

29.8.03

Vielleicht war sie das mal. Heute ist sie bestenfalls eine von diesen verrückten amerikanischen Kleinstädten.

 

 

Chindogu

28.8.03

Heute erfahre ich aus http://www.prosieben.de/wissen/galileo/chindogu/, dass die japanischen Erfindungen, die ich mal mit so viel Genuss auf die Schippe genommen habe, als richtige Erfindungen gar nicht ernst gemeint sein sollen. Offenbar sind sie jedoch als Chindogu durchaus ernst gemeint: Das soll in Japan mittlerweile eine Art Kult sein.

Das erinnert mich an den Medienumgang mit TV Serien. Wenn sie so schlecht sind, dass sogar der dümmste Zuschauer umzuschalten droht, werden sie halt als “kultig” erklärt.

 

Zitat:

“Jedes Chindogu ist ein sehr nützliches Objekt, aber nicht jedes nützliche Objekt ist ein Chindogu. Damit es ein Chindogu ist, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein, die die Eigenarten eines Chindogus repräsentieren.

 

1.) Ein Chindogu kann nicht für den tatsächlichen Gebrauch bestimmt sein. Ein Chindogu muss zwar so durchdacht sein, dass man es vom praktischen Gesichtspunkt aus nutzen könnte. Ist die Erfindugn jedoch so praktisch, dass man sie jederzeit nutzen möchte, ist sie kein Chindogu. In diesem Fall sollte der Weg ins Patentamt führen.

 

2.) Ein Chindogu muss existieren. Man darf ein Chindogu nicht permanent benutzen, aber es muss gemacht sein. Man muss es in der Hand halten können – gepaart mit der Vorstellung, dass man genau diese Erfindung gebrauchen KÖNNTE.

 

3.) In jedem Chindogu steckt auch ein bisschen Anarchie. Chindogus sind handgemachte Objekte, die die Freiheit der Gedanken und der Handlung repräsentieren – und die Freiheit, sogar einsetzbar zu sein.

 

4.) Chindogus sind Werkzeuge für das tägliche Leben. Sie sind eine Form der nonverbalen Kommunikation – verständlich für jeden und überall.

 

5.) Chindogus sind nicht zum Verkauf bestimmt, keine handelbaren Güter. Selbst zum Spaß dürfen sie nicht verkauft werden.

 

6.) Humor darf nicht der einzige Grund sein, ein Chindogu zu erschaffen. Die Erfindung eines Chindogus ist im Wesentlich eine problemlösende Aktivität. Humor ist nur ein Nebenprodukt bei der unkonventionellen Lösung eines Problems.

 

7.) Chindogus sind nicht zur Propaganda bestimmt. Sie sind unschuldig. Sie werden gemacht, um gebraucht zu werden – auch wenn sie nicht gebraucht werden können. Niemals sollten sie einen perversen oder ironischen Kommentar zur bedauernswerten Menschheit darstellen.

 

8.) Chindogus brechen keine Tabus. Die internationale Chindogu-Gesellschaft hat einige Grundsätze des sozialen Anstands definiert. Vulgärer Humor und kranke oder grausame Späße sind verboten.

 

9.) Chindogus können nicht patentiert werden. Sie sind Angebote an den Rest der Welt – aber nicht dafür da, um kopiert, registriert, patentiert, gesammelt und angeeignet zu werden. Mein Chindogu ist dein Chindogu.

 

10.) Chindogus sind vorurteilsfrei. Chindogus dürfen niemals eine Rasse oder eine Religion einer anderen gegenüber bevorzugen. Jung und alt, männlich und weiblich, arm und reich – alle sollen eine freie und gleichwertige Chance haben, in den Genuss eines Chindogus zu kommen.”

 

 

Durcheinander

26.8.03

Schon wieder ein Zitat:

“[]* hat eine gewisse Größe erreicht, sowohl inhaltlich, als auch quantitativ. []”

Ich halte diese Aussage für halbqualitativ. Wenn ich jedoch bedenke, wie heiss die Temperaturen in den letzten Wochen waren, bin ich geneigt, das durchgehen zu lassen. Was erzähle ich aber für einen Quatsch. Nicht nur heiss, nein, richtig schwül waren sie, diese Temperaturen.

 

* es geht um ein “Diskussionsforum”

 

 

Berichtigung

25.8.03

Zitiere aus http://www.phillex.de/ :

 

anthropoauditoriell

Eine Äußerung heißt anthropoauditoriell, wenn der Hörer ein Mensch ist, sonst heißt sie nichtanthropoauditoriell.

So ist zum Beispiel ein Befehl, den ein Mensch einem Hund gibt, nichtanthropooriginär. Er ist außerdem anthropooriginär und nichtanthroporeferentiell.

 

Huch?

Da ist irgendwo ein Fehler drin… das Ganze wird aber durch die nächste Begriffserläuterung klar:

 

anthropooriginär

Eine Äußerung heißt anthropooriginär, wenn der Sprecher ein Mensch ist, sonst heißt sie nichtanthropooriginär.

So ist zum Beispiel ein Befehl, den ein Mensch einem Hund gibt, anthropooriginär. Er ist aber nichtanthropoauditoriell und nichtanthroporeferentiell.

 

Alles klar? Meine ich doch! Da muss man halt im zweiten Satz statt “nichtanthropooriginär” “nichtanthropoauditoriell” lesen, so einfach ist das.

Ich hoffe, ich konnte damit eine eventuell enstandene Verwirrung beseitigen.

 

 

PS

Das Wort Misanthrop, das ich ursprünglich nachschlagen wollte, habe ich im o.g. Werk nicht gefunden. Das wird wohl nichts mit Philosophie zu tun haben, schätze ich.

 

 

Tourismus “à l’anglaise”

23.8.03

Warum hielten all’ die bescheuerten englischen Touristen auf einmal ihre Pässe hoch?

Ich hatte mich im Vorfeld beim Reiseleiter erkundigt, es sollte doch keine Passkontrolle geben. Das war bloss der Zoll.

Das Ganze geschah vor mehr als 20 Jahren in der Nähe von Malaga, auf der Rückreise von einem Tagestrip nach Ceuta.

 

(Ceuta, obwohl spanisches Territorium, befindet sich auf dem afrikanischen Kontinent. Und somit war die Rückreise, obwohl von Afrika nach Europa, eine Spanien-Inlandreise. Ceuta war damals jedoch eine Art Freihandelszone. Der Zoll guckte bei der Rückreise schon ein bisschen nach, ob man 20 oder nur 2 Kameras dabei hatte.)

 

Warum, um alles in der Welt, hielten aber all’ die bescheuerten englischen Touristen ihre Pässe hoch? Mir lief es kalt den Rücken ‘runter. Hatte ich womöglich doch was falsches verstanden? Unsere Pässe waren nämlich im Hotel!

Es gab letztendlich doch keine Passkontrolle.

Die Engländer, mit von Stupidität triefenden Gesichtern, bildeten aber eine geschlossene Gruppe und hielten hartnäckig Ihre Pässe hoch. Sie befanden sich ausserhalb von England und ausserhalb ihres Touristenghettos an der Costa del Sol. Es hätte sein können, dass ihnen diese unzivilisierte fremdländische Behörde zu nahe kommt.

 

Diese Zeiten, in denen sich englische Touristen zwar albern aber im grundegenommen doch harmlos benahmen, sind offenbar endgültig vorbei.

Dabei will ich gar nicht von den englischen Hooligans reden.

Ich rede vom stinknormalen englischen Touristen. Dieser zeigt heutzutage fremdländischen Behörden bekanntlich nicht mehr seinen Pass, sondern seinen Hinterteil. (Frauen sind etwas grosszügiger: Sie zeigen Hinterteil und Titten.)

In den englischen Touristenhochburgen wird in aller Öffentlichkeit auf die Wette gebrüllt und gesoffen, gefummelt und gekotzt, so wie es sich für Angehörige einer zivilisierten Nation im barbarischen Ausland gehört. (Ich habe aber gehört, dass das Aufdiewettekotzen immer seltener organisiert wird, denn wer will schon nüchtern bleiben, um Schiedsrichter zu spielen? Man muss sich halt immer häufiger mit dem nichtorganisierten Spontankotzen abfinden.)

 

Welcher Tourismusminister hat neulich die deutschen Touristen verunglimpft? Dem sollten wir aber wirklich -von mir aus auch mit deutschen Steuergeldern finanziert- eine Horde Engländer mit Ryan Air ins Land schicken.

 

 

Die Taube

22.8.03

Es geschah heute morgen im Universitätsklinikum, im Wartezimmer vom Institutsdirektor Prof. Dr. Soundso.

Eine graue Taube flog von aussen gegen die Fensterscheibe. Sie landete auf dem Pflaster zwischen dem Fenster und einem Bauschuttcontainer, blickte eine zeitlang etwas verwirrt herum und kam dann zu Fuss durch die geöffnete Tür ‘rein. Dann hob sie ab und flog weg von der Tür, den langen Korridor entlang. Dabei verfehlte sie den Kopf einer Schwester, die ihr entgegen kam, nur knapp. Die Schwester sagte “Huch” und hob abwehrend beide Arme.

Ich folgte mit dem Blick. Die Taube näherte sich dem quer verlaufenden Hauptkorridor

-dabei wurde ich an die Szene mit der Möwe und der Telefonzelle aus Hitchkocks “Die Vögel” erinnert- und flog an der Ecke eine scharfe Kurve nach links. Mir wurde es schwindlig.

Dann sagte die Schwester auf einmal wieder “Huch” und die graue Taube kehrte zurück und flog erneut gegen die Fensterscheibe. Auf dem Linoleumboden angelangt, flüchtete sie wieder einmal zu Fuss, diesmal jedoch in die Ecke zwischen dem Fenster und einer Betonsäule.

Ich stand auf und folgte ihr, die Krankenschwester kam nach. Ich konnte die Taube sehen, der Weg zu ihr war aber von einem grünen Hydrokulturkübel mit einer staubigen Pflanze darin versperrt.

“Da ist sie”, sagte ich, “ich komme aber nicht ‘ran. Wir müssen diesen Kübel aus der Ecke wegziehen”. Dies schien aber leichter gesagt als getan, zu zweit schafften wir es jedenfalls nicht. Die übrigen Personen im Wartezimmer, Männer wie Frauen, stellten völlig desinteressierte Gesichter zur Schau.

“Moment mal, ich hole Hilfe” sagte die Schwester und lief weg. Sie klopfte an einer Tür etwa in der Mitte des Korridors. Ein Mann machte auf und blieb in der Tür stehen, gleich danach gesellte sich noch einer dazu. Jetzt kam auch eine Frau ‘raus, alle drei trugen sie weisse Kittel. Sie unterhielten sich paar Minuten ziemlich lebhaft, wobei ich nur Wortfetzen wie “Taube”, “Fensterscheibe”, “Scheisse”, Dreck” und “Möbelpacker” mitbekam. Der Mann, der die Tür aufgemacht hatte, machte zwischendurch mit dem erhobenen Zeigefinger der rechten Hand mehrere Male die Bewegung eines Scheibenwischers nach.

“Rufen Sie doch den Taubenbeauftragten des Klinikums an”, rief ich laut hinterher, “der kann bestimmt helfen!”

Sie blickten in meine Richtung, die Unterhaltung verstummte. Die Schwester ging weiter, die drei verschwanden hinter der Tür. Im Wartezimmer um mich herum bedeutungsvolles Schweigen.

Etwa zehn Minuten später kam die Schwester zurück. Sie wurde von einem Mann begleitet, der grade dabei war, sich gelbe Gummihandschuhe überzuziehen. Er trug einen grauen oder grünen Kittel, an die genaue Farbe kann ich mich nicht mehr erinnern.

Ich galt mittlerweile wohl als eine richtige Autorität in Sachen Tauben, denn die Schwester fragte mich, ob die Taube noch da wäre. Das bestätigte ich.

Mehr bekam ich von der ganzen Chose nicht mit, denn ausgerechnet in diesem Moment wurde ich zur Untersuchung hereingerufen.

Als ich damit fertig war und zurück kehrte, war von der Taube nichts mehr zu sehen.

Und jetzt weiss ich nicht, ob die Lösung dieses schwierigen Problems vom Tauben- oder vom Hydrokulturkübelbeauftragten des Klinikums herbeigeführt wurde: An die Farbe des Kittels kann ich mich .-wie bereits gesagt- nicht erinnern.

Wie dem auch sei, der Kittel lässt bei mir die Hoffnung aufkommen, dass die Befreiungsaktion fachmännisch durchgeführt wurde.

 

 

Ballast

20.8.03

“Eventuell, oder auch nicht, ist diese Sache von Bedeutung” las ich neulich irgendwo.

Schöner Satz. So reich an Interpretationsmöglichkeiten, so biegsam, so… vielseitig! Und doch präzise. Führt nämlich auf Umwegen zur genau gleichen Aussage, als hätte man geschrieben:

“Eventuell ist diese Sache von Bedeutung, oder auch nicht.”

Dieses Ergebnis wird jedoch mit einer geradezu verschwenderischen Kreativität und Originalität erzielt. Welch eine Bereicherung der Sprache, welch eine Spannung! Diese Unfehlbarkeit trotz der Komplexität! Alle denkbaren Möglichkeiten in einem knappen Satz aufgezählt!

Was, leuchtet nicht ein? Überlegen wir mal zusammen. Ich lese das so:

“Eventuell, oder auch nicht eventuell, ist diese Sache von Bedeutung”.

“Nicht eventuell” heisst nach meinem Sprachverständnis “unbedingt”, “sicherlich”. Sicherlich ja oder sicherlich nein? Da ist wohl beides möglich… die Aussage lautet also:

“Diese Sache ist sicherlich, eventuell, oder sicherlich nicht von Bedeutung”. Sage ich doch.

 

Jetzt im Ernst, Leute. Dabei hätte “eventuell” völlig ausgereicht. Alles Andere ist Füllstoff, ohne jegliche Bedeutung. Dazu ist der Ballast noch an falscher Stelle, so dass der Satz Schlagseite kriegt.

Und DAS ist eventuell von Bedeutung. (Oder…?)

 

 

Geographische Verwirrung

14.8.03

Ausgelagert

 

PS

Ich wüsste wirklich sehr gern, wie Linzer in Graz genannt werden. Oder auch umgekehrt.

 

PPS

Sie sollten nicht glauben, dass solch eine kulinarisch-geographische Verwirrung allein in Österreich vorzufinden ist: Ungarn zieht in bester k.u.k. Tradition nach. Da war doch die Geschichte des kleinen Jungen aus Debrecen, der nicht mehr wusste, ob seine Mutter zu ihm “Gyula, geh in die Metzgerei und hol ein Kilo Csabai” oder aber “Csaba, geh in die Metzgerei und hol ein Kilo Gyulai” sagte. (Es ging jetzt für den Jungen um die Wurst. Was tun? Sein Problem bestand hauptsächlich darin, dass er weder Gyula noch Csaba hiess, sondern Sandor. Und ausserdem: Was, bitte schön, soll das Ganze mit Debrecen zu tun haben?)

 

 

Fabelhaft

3.7.03

Herr Brusconi hielt gestern vor dem Europäischen Parlament eine Rede (gefolgt von einer kleinen Zugabe). Daraufhin wurde er vom Präsidenten einer grossen Nation beglückwünscht. Schade nur, dass dieser Präsident -im Gegensatz zu Herrn Brusconi- kein Italiener ist. Ich hätte ihm so gern den Namen Paviani gegeben!

(Auch Herrn Brusconi hätte ich mit Freude umgetauft. Wenn ich nur wüsste, was “Frosch” auf italienisch heisst…)

 

 

Schon wieder

19.5.03

Schon wieder ein Selbstmordattentat gegen israelische Juden.

Die Vergeltung wird wohl auch diesmal so sein, dass die israelische Armee wieder in die Palästinensergebiete eindringt, ein paar Polizisten erschiesst und ein paar Häuser sprengt. Oder, wie bereits vor einiger Zeit geschehen, ein Taxi mit zwei Hamas-Führern an Bord in die Luft jagt. (Denken Sie nur, wie einfach das geht: Hubschrauber steigt auf, schiesst Rakete ab, Wums… Exit Hamasführer! Pech für den Taxifahrer.)

Ariel Sharon wird wieder nach einem sofortigen Ende des Terrors schreien, als Vorbedingung für irgendwelche Friedensgespräche und überhaupt. Dass diese Forderung genauso irrational ist wie der blanke Hass, der hinter dem Terror steckt, wollen die israelischen Politiker und die meisten Juden weltweit gar nicht wahrhaben. Und doch ist das ihre einzige Alternative zum ewigen Unfrieden.

Niemand kann heute diesen Terror stoppen. Das Einzige, was getan werden kann, ist, ihn zu verdammen und etwas einzudämmen. Und ansonsten in Frieden abzuwarten, bis der Terror ausstirbt.

Bittere Medizin, das.

 

 

“Notwendigkeit eines Gottes” und sonstiger Unsinn

18.5.03

Ausgelagert 

 

Rauchen für die Gesundheit

9.5.03

Nach “Rauchen gegen den Terror” (siehe www.fettig.de) nun auch dies.

Die Bundesregierung plant eine Erhöhung der Tabaksteuer um 1€ (!) pro Packung Zigaretten.

Damit sollen die gesetzlichen Krankenkassen saniert werden.

Ich könnte mich zurücklehnen und süffisant grinsen, denn vor achteinhalb Jahren habe ich die Kurve gekriegt: Ich wurde zum ehemaligen Raucher. Ich kann mir jedoch einige Kommentare nicht verkneifen.

Die Raucher, die ohnehin die besten Kunden der Krankenkassen sind* (die sterben nämlich nicht nur früh, sondern auch -und vor allem- schnell), sollen noch besser werden. Die zahlen heute schon rund 75% Steuer, wenn sie Zigaretten kaufen, der Anteil würde nach der Erhöhung auf über 80% ansteigen.

Vergleiche mit der Mineralöl- und Alkoholsteuer, bei denen man eine gesellschaftlich-politisch sinnvolle Lenkung erkennen kann, sind m.E. nicht zulässig. Raucher schaden im Normalfall niemandem, weder der Umwelt noch der Gesellschaft, ausser sich selbst. Politiker, die die hirnrissige Begründung “Schädliches Verhalten muss bestraft werden” zum besten geben, wissen offenbar nicht, wovon sie reden.

Was mir am meisten zu denken gibt, ist die brutale Willkür, die dahintersteckt. Hier wird eine gesellschaftliche Gruppe, die sich nicht wehren kann, rücksichtslos geschröpft und benachteiligt. Heute sind es die Raucher, morgen vielleicht die Kranken. Und übermorgen?

Paul

 

*Sie haben doch nicht etwa angenommen, dass die Raucher, statistisch betrachtet, höhere Kosten im Gesundheitswesen verursachen als die Nichtraucher? Was glauben Sie, wenn das tatsächlich zuträfe, wie schnell die Krankenkassen reagieren würden! Wenn ein bescheuertes Gericht in einem bescheuerten Land einen Tabkkonzern zu einer Milliardenzahlung an eine bescheuerte Stadt wegen erhöhter Behandlungskosten verdonnert, dann ist das schlicht und einfach das Ergebnis einer bescheuerten Rechtsverdreher-Lobby, da die Lawyers Prozente vom Streitwert kassieren, und keineswegs ein Beweis dafür, dass Fakten dahinter stehen. (Diese Lobby ist im besagten Land bekanntlich viel stärker als die Tabaklobby. Sie wird höchstens von der “Antiterror”-Lobby übertroffen…)

 

PS

Die Opposition ist dagegen, was denn sonst. Sie hat ganz andere Gemeinheiten in petto.