Der zeitgenössische deutsche Philosoph Sloterdijk redet im Zusammenhang mit der Internet Ära vom Massenindividualismus und von einer Kultur der Ungeduld. In seiner “Connected Isolation” hätte DER USER eine hohe “Selbstinszenierungskapazität”, da am Bildschirm alles irgendwie veränderbar erscheint. Der Bruch mit dem Klassischen, mit allen seinen negativen Folgen für die Bildung, sei vorgezeichnet.
“Na und?”, sagt DER USER “Zum Teufel mit Pluton und Aristokrates! Was können die schon, was ich nicht kann? Die haben nicht einmal eine Homepage!”
Ich mache es mir etwas einfacher. Ich sehe diese Einstellung als ein Ergebnis des Neo-Obskurantismus an. Bildung und Aufklärung werden durch ein Überangebot an Information (dies kommt einer Fehlinformation gleich) gezielt verhindert. DER USER wird so manipuliert, daß er an übernatürliches wie grenzenlose Freiheit, totale Entfaltung, Gleichberechtigung, Solidarität und Objektivität in der USER Gemeinschaft glaubt. Darüber hinaus glaubt DER USER, daß Information gleich Wissen und Wissen gleich Weisheit ist. Er konsumiert und produziert zugleich. Er baut sich eine eigene Powerpoint-Welt auf und schluckt dabei ahnungslos die Ungeheuerlichkeit des “Autoinhaltsassistenten” Alles easy!
Und wenn Sie wissen wollen, wer die Fäden dieser globalen Gemeinheit zieht, brauchen Sie nur danach zu fragen, wem das Ganze letztendlich nutzt. (Wie in jedem anderen Spiel mit Opfer und Täter auch.)