Die Schwester schob das Krankenbett mit dem Toten heraus, legte die Akte, die sie mit beiden Händen an das Metallrohr gedrückt hielt, auf die Füße des Toten, drückte die Fahrstuhltaste, und während sie wartete, brachte sie ihren Kittel und ihre Haare in Ordnung. Im ersten Stock angekommen, sperrte sie die Tür zum fensterlosen Badezimmer auf und schob das Bett mit dem Toten rein. Sie guckte sich flüchtig um, ging wieder raus, machte die Tür hinter sich zu und sperrte ab. Im Erdgeschoß angekommen, ging sie zur Anmeldung und gab die Papiere ab.
“Dr. Nöhl hat die Angehörigen schon verständigt. Wenn die kommen, schick sie nicht auf die Station, den habe ich schon ins Badezimmer vom ersten Stock gebracht. Inge hat einen Schlüssel. Sollte sie nicht da sein, kannst du mich rufen.”
Sie fuhr wieder in den Dritten, um das Zimmer für den nächsten Patienten vorzubereiten. “Wer weiß, was heute noch kommt” dachte sie, “das Krankenhaus ist ja fast zur Hälfte belegt.”
Ich meine, in diesen schwierigen Zeiten soll man auch über das Badezimmer froh sein. Ich habe gehört, da wurde manch ein Toter von seinen Angehörigen sogar auf dem Flur vorgefunden. Wobei wir in diesem Fall mildernde Umstände gelten lassen sollten: dieses Krankenhaus war fast zu zwei Drittel belegt.