ER (intellektuell angehauchter Pantoffelheld, hat im Brecht-Jubiläumsjahr gerade die “Kalendergeschichten” wiedergelesen): “Einfach genial, der Brecht. Gibt’s nicht noch mal, so was”
SIE (überzeugte Feministin, verächtlich): “Dabei weißt Du nicht einmal, ob die Geschichten wirklich von ihm sind. Der hielt sich Frauen, die ihm hörig waren. Vieles von dem, was unter seinem Namen veröffentlicht wurde, haben diese armen Kreaturen geschrieben. Er hat sie restlos ausgenutzt, hat ihnen nicht nur das Geld und die Liebe gestohlen, sondern auch die literarische Schöpfung”
ER denkt irgend etwas in Richtung “Um so genialer, wenn Du mich fragst!”, sagt aber vorsichtig: “Du weißt ganz genau, daß ich nicht den Menschen, sondern den abstrakten Autor Brecht meine.”
Männer sind halt feige, da kann man nichts machen.